Eingewöhnung

Warum ist die Eingewöhnung wichtig?

  • Sie und Ihr Kind können sich schrittweise in der neuen Situation einfinden.
  • Ihr Kind kann im eigenen Tempo Kontakt zu mir und den anderen Kindern aufnehmen sowie neue, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen.
  • Ihr Kind hat durch die gemeinsam verbrachte Zeit die Chance, eine sichere und zuverlässige Bindung zu mir aufzubauen.
  • Ich lerne Ihr Kind mit seinen Vorlieben und seiner persönlichen Geschichte kennen.
  • Der Prozess des Lösens von Ihnen erfolgt behutsam.



Die sanfte Eingewöhnung - der Grundstein für die Betreuung Ihres Kindes

Die Eingewöhnung Ihres Kindes beginnt bereits vor dem ersten Betreuungstag. Sie sollten in den Wochen vor Beginn der Betreuung versuchen, regelmäßig mit Ihrem Kind den Weg zu mir zu fahren oder zu laufen sowie Interesse und Vorfreude bei ihrem Kind zu wecken. So können Sie Ihrem Kind zum Beispiel sagen: "Susanne wird viel mit dir spielen und sie kuschelt auch gerne. Bald kannst ganz oft zu Susanne gehen. Dort kannst du auch mit anderen Kindern spielen. Und Susanne hat ganz viele tolle Spielsachen, die wir nicht haben." Es gibt bereits zahlreiche Kinder­bücher, mit denen Sie Ihrem Kind dies sogar bildlich erklären können. Eines davon bekommen Sie von mir nach erfolgter Vertragsunterzeichnung zusammen mit Ihrer persönlichen Elternmappe, die alle wichtigen Informationen enthält. Je mehr Sie mit Ihrem Kind über den Beginn der Betreuung durch mich reden, umso weniger Angst wird es davor haben.

Das trifft in der Regel aber nur dann zu, wenn Sie selbst keine Vorbehalte haben! Umso wichtiger ist es, dass Sie sich bewusst und mit einem guten Gefühl für einen Betreuungsplatz bei mir entscheiden. Kommen Zweifel, Trennungsschmerz oder die Sorge, dass Ihr Kind vielleicht nicht mit der neuen Situation zurechtkommen oder beim Vergleich mit anderen Kindern schlecht abschneiden könnte, schon vor Betreuungsbeginn auf, wird sich dieses Gefühl auf Ihr Kind übertragen.       

Kleinkinder haben "feine Antennen" und wenn sie Vorbehalte auf Seiten ihrer Eltern spüren, werden auch sie unsicher und ängstlich. Trennungsängste der Eltern erschweren oft die Eingewöhnung des Kindes – es wird sich dann beim Bringen verstärkt an den Elternteil klammern und mehr weinen. Natürlich sind solche Ängste und Vorbehalte nicht "falsch", aber sie sollten das Kind nicht auf der unbewussten Ebene belasten.        

Es ist wichtig, dass Sie sich Ihrer Gefühle bewusst werden und versuchen, Ängste und Sorgen abzubauen. Ich biete Ihnen ein Beratungsgespräch - auch vor Betreuungsbeginn - an. Ich bin selbst Mutter und kann mich noch sehr gut an die Eingewöhnung meiner Kinder erinnern. Ich kann daher verstehen, was sie fühlen. Bitte scheuen Sie sich nicht, mich anzusprechen!   


Es geht los, endlich ist es soweit!

Die ersten Tage kommen Sie am Vormittag mit Ihrem Kind jeweils eine Stunde zum Spielen zu uns. Dank Ihrer Anwesenheit kann Ihr Kind jederzeit in seinen "sicheren Hafen" flüchten, wenn es ängstlich ist oder getröstet werden möchte. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind Zeit geben und es nicht drängen, wieder zu den anderen Kindern zu gehen. Wird der Stress für Ihr Kind zu groß, gehen Sie mit ihm nach Hause, damit es sich ausruhen kann. Denn Ihr Kind soll sich bei mir wohlfühlen. An diesen Tagen ist es sehr wichtig, dass Sie den Bindungsaufbau nicht unterbrechen, indem Sie das Zimmer verlassen.        

Ihr Kind ist einzigartig und hat ganz individuelle Bedürfnisse. Wenn Ihr Kind sich sicher von Ihnen wegbewegen und spielen kann, findet der erste Trennungsversuch statt. Während dieser Zeit halten Sie sich in der Nähe meines Hauses auf. So können Sie jederzeit herbeigerufen werden, wenn Ihr Kind weint und sich nicht trösten lässt. In der Regel wird dies in den folgen­den Tagen immer seltener der Fall sein, und so können Sie auch schon mal einen längeren Spaziergang machen, Einkäufe erledigen und kurzzeitige Termine wahrnehmen, sofern Sie jederzeit erreichbar sind. Der Zeitraum, in dem Sie Ihr Kind bei mir lassen, wird die Bedürfnisse Ihres Kindes entsprechend immer weiter vergrößert, bis schließlich die vereinbarte Betreuungs­dauer erreicht wird.        

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn Ihr Kind so viel Vertrauen zu mir entwickelt hat, dass es sich trösten lässt und in den sozialen Austausch mit mir sowie den anderen Kindern geht. Eventuell wird Ihr Kind noch gegen Ihren Weggang protestieren und dabei auch weinen. Sie müssen sich aber keine Sorgen machen, denn ich würde Sie informieren, wenn sich Ihr Kind nicht beruhigen lässt. Keinesfalls sollte die Trennung (die Übergabe am Morgen) herausgezögert werden, sondern die Verabschiedung sollte möglichst kurz (aber herzlich) ausfallen. Hilfreich sind feste Abschieds- und Wiedersehensrituale. Viele Kinder verkraften eine Trennung leichter, wenn sie einen vertrauten Gegenstand von Zuhause dabei haben, wie z. B. ein Kuscheltier, das Lieblingsbuch oder auch ein Schnuffeltuch. 


Wie lange die Eingewöhnungszeit dauert, ist von Kind zu Kind verschieden. Sie sollten einen Zeitraum von mindestens vier Wochen einplanen.